Weitere Gebäude im Museumsdorf
Backhaus
Beim Bau des Backhauses wurden viele Arbeiten mit haushandwerklichen Techniken selbst geleistet.
Das Fundament, das Holzgerüst und der Schornstein wurden 2008 von Fachhandwerkern erstellt. Danach wurde das Dach in Eigenleistung mit alten roten S-Dachpfannen gedeckt und die Gefache ausgemauert. Die für die Ausfachungen benötigten ca. 2000 Lehmsteine waren bei mehreren Aktionen im Museum hergestellt worden. Innen haben wir die Ausfachungen mit einer Lehmschlämme überzogen, grundiert und mit einer natürlichen Lehmfarbe getönt.
Das Backhaus wird nun etwa einmal monatlich vom Backteam des Museumsdorfes genutzt - und ist beliebt bei Alt und Jung an Veranstaltungstagen wegen der einfachen, aber leckeren Gerichte, die man hier erstehen kann.
Backofen
Wegen der Feuergefährlichkeit hatte der Backofen seinen Platz weitab von den anderen Gebäuden. Der zum Harderhof gehörende Backofen steht frei und ist nur durch ein Tonpfannendach vor Regen geschützt.
Ein Backtag begann früh, Die Männer heizten den Ofen an. Vom letzten Backtag hatte man etwas Sauerteig "Surn" im kühlen Keller aufbewahrt, so dass das Mehl noch am Vorabend angesäuert werden konnte. Die Frauen kneteten gemeinsam im großen Backtrog den Teig. Zwei bis drei Stunden vergingen, bis der Teig gemengt war und die geformten Brote zum Einsetzen in den geheizten Backofen fertig dalagen. Vorher mussten die Feuerreste aus dem Ofen entfernt und der Ofenboden gereinigt werden. Dann wurden alle Brote mit der "Brotschüffel" in den Ofen platziert. Wenn die großen Brote gebacken waren, kamen die Butterkuchen in den Ofen. Die Nachwärme des Backofens wurde noch zum Dörren von Flachs oder Obst genutzt.
Remise
Mit der im Laufe der Zeit verbesserten Ackerbautechnik mussten die Bauern auch vermehrt Ackerbaugeräte anschaffen. Insbesondere im 19. Jahrhundert wuchs der Gerätepark der Bauern durch zusätzliche Wagen, Mähmaschinen, Rechen, Heuwender u. a. (anfangs noch alle von Pferden gezogen) so stark an, dass sie nicht mehr im Haupthaus unterzubringen waren. Teilweise konnten diese Geräte noch in den Scheunen untergebracht werden. Wenn hier der Platz auch nicht reichte, wurden einfache offene Wagenschauer errichtet, unter denen die Geräte trocken abgestellt werden konnten.
Dorfkrug
Das Gebäude ist wahrscheinlich im 18. Jahrhundert errichtet worden und in seinen ältesten Teilen älter als das Hauptgebäude des Harderhofes. Es handelt sich wieder um ein kleines Fachhallenhaus mit Deele, Flett und Kammerfach. Es beherbergte zwei Familien mit ihrem Gut an Vieh und Vorräten. Entsprechend eng und bescheiden wird es dort zugegangen sein.
Diese sogenannte Instenkate gehörte zum Harderhof. Sie war wahrscheinlich ursprünglich die Altenteilerkate des Harderhofs und wurde später an Leute vermietet, die auf dem Harderhof als Tagelöhner arbeiteten ('Insten'). Dafür wurde ihnen gegen geringe Miete die Wohnung und Gartenland überlassen. Benötigte der Bauer keine Arbeitskräfte, mussten die Bewohner anderen Tätigkeiten nachgehen.
Die Instenkate wurde mehrfach umgebaut und brannte zweimal aus (zuletzt 1992). Sie gehört seit Gründung des Vereins "De Spieker" zum Ensemble des Museumsdorfs, wurde aufwändig renoviert und ist seitdem an Gastronomen verpachtet. Heute kann man hier im "Dorfkrug" komfortabel speisen.
Werkstattgebäude
Im hinteren Bereich des Museumsdorfs befinden sich die Werkstätten für die Spiekerlüüd, die mithilfe zeitgemäßer Technik dafür sorgen, dass Bauwerke, Gerätschaften, Fahrzeuge usw. instandgehalten und auch neu hergestellt werden. Hier verfügt das Museumsdorf über eine moderne Holz-, Metall und Elektrowerkstatt.
Das Gebäude ist nicht öffentlich zugänglich.