Tiere im Museumsdorf
Der Harderhof unseres Museumsdorfes wird als Schaubauernhof geführt. Hier leben viele Tierarten, die auf einem Bauernhof in der Zeit um 1900 lebten. Es wurden nach Möglichkeit Rassen ausgewählt, die damals für Norddeutschland typisch waren und heute großteils zu den vom Aussterben bedrohten "alten Haustierrassen" gehören.
Die Tiere halten sich zeitweilig im Stall oder auf der Weide auf. Deswegen sind sie nicht immer im Museumsdorf zu sehen. Bei den Enten, Hühnern und Puten kann es immer mal zu einem Wechsel der Rassen kommen.
Pferde
Schwere Kaltblutpferde gehören aufgrund ihrer Stärke und Gutmütigkeit zu den bevorzugten Zug- und Arbeitspferden. Sie wurden in der gesamten Land- und Forstwirtschaft eingesetzt. Vor allem zogen sie Pflüge und Fuhrwerke. Die Pferde werden bei uns mit Heu, Melasse-Schnitzel, Grünmehl, Müsli, Möhren und Hafer gefüttert. Pferde sind Herdentiere und brauchen Bewegung. Sie müssen auf die Weide und jeden Tag bewegt werden.
Im Museumsdorf leben Schleswiger Kaltblutpferde und ein Rheinisch-Deutscher Kaltbluthengst.
Ochsen
Ein Ochse (kastrierte Bullen) gehört zu der Rasse des roten Höhenviehs oder auch Harzer Rotvieh. Als gute Eigenschaften werden dieser Rasse neben ihrer Robustheit auch Genügsamkeit, hohe Marschfestigkeit, gute Konstitution und Langlebigkeit zugeschrieben.
Goofy(links) ist ein Tiroler Braunvieh. Er wurde im Sommer 2019 auf Initiative von Schülerinnen und Schülern des Walddörfer Gymnasiums, die seine Geburt auf einer Klassenreise erlebt hatten, ins Museumsdorf geholt. Im Rahmen eines schulischen Projektes wurde das Aufwachsen des Stieres begleitet.
Cäsar und Claudius wurden 2020 in Hessen bei einem Züchter geboren, der die Rasse des „Rätischen Grauviehs“ erhalten möchte. Sie steht auf der roten Liste der gefährdeten Arten und auch das Museumsdorf Volksdorf möchte sich an der Erhaltung beteiligen. Sie ist die kleinste Ur-Rind Rasse, die Tiere erreichen ein Stockmaß von 135 cm.
Schafe
Ein buntes Bild bietet unsere kleine Schafherde. Bei den Schwarzkopfschafen sind auch die Beine schwarz. Rhönschafe haben zwar auch einen schwarzen Kopf, sind aber sonst reinweiß. Sie und die blau-grauen Rauwolligen Pommerschen Landschafe vertreten die uralten Landrassen in Deutschland: Sie haben ein dichtes, wasserabweisendes Fell, kommen mit karger Nahrung aus und sind wenig krankheitsempfindlich.
Thüringer Waldziegen
Thüringer Waldziegen werden heute besonders im Landschaftsschutz zur Beweidung eingesetzt. Sie zeichnen sich durch eine hohe Fruchtbarkeit mit guten Muttereigenschaften aus. Nach 9 Monaten sind die Tiere geschlechtsreif. Die Tragzeit beträgt ca. 5 Monate. Die Tiere sind mittelgroß (65 – 90 cm) und kräftig gebaut (40 – 100 kg). Sie haben glatte, kurze Behaarung in hellbraun bis schokoladenfarben. Es kommen auch schwarze Tiere vor. Das Fell hat keinen Aalstrich. Spiegel, Unterbeine und Stehohren sind weiß, weiße Streifen verlaufen von der Hornbasis bis zum Maul. Beide Geschlechter können gehörnt oder hornlos sein.
Hühner
Hühner verbringen in der Natur fast den ganzen Tag mit der Suche nach Futter. Sie fressen Gras, Körner, Würmer, Schnecken, Insekten und sogar Mäuse. Um an Futter zu kommen, picken sie im Boden und scharren oder graben mit den Füßen. Hühner sind aktive Tiere. Sie laufen gern umher und erkunden neugierig die Gegend, sie flattern, fliegen oder putzen ausgiebig ihr Gefieder und lieben Sandbäder zur Reinigung.
Im Museumsdorf leben verschiedene Hühnerrassen: Vorwerk-Hühner, Ramelsloher, Brahma und Orpington. Die Unterschiede erklären Ihnen die Spiekerlüüd gern bei einer Führung.
Enten
Entenvögel sind auf allen Kontinenten - mit Ausnahme der Antarktis - verbreitet. Die Hausente stammt von der Stockente ab und einige Enten ähneln noch stark den Stockenten, z.B. bei der Farbgebung. Entenvögel werden wegen ihres Fleisches, ihrer Eier und ihrer Federn (Daunen) gehalten.
Im Museumsdorf leben verschiedene Entenarten. Warzenenten (auch Barberie-Enten genannt) stammen usprünglich aus Südamerika. Die Laufenten haben ihre Heimat in Südostasien und sind u. a. dafür bekannt, dass sie Schnecken vertilgen
Puten
Puten sind domestizierte Truthühner und gehören zur Familie der Fasanenartigen. Die Wildform stammt aus Amerika, ihr Lebensraum reichte von Nordamerika bis Mexiko. Sie wurde von den Spaniern gegen 1520 nach Europa gebracht und wird in Deutschland seit 1533 gehalten. Puten sind die Schwergewichtler unter den Geflügelarten, sie erreichen ein Gewicht von bis zu 18 Kilogramm.
Die Rasse ist stark gefährdet.