Tiere im Museumsdorf
Der Harderhof unseres Museumsdorfes wird als Schaubauernhof geführt. Hier leben viele Tierarten, die auf einem Bauernhof in der Zeit um 1900 lebten. Es werden nach Möglichkeit Rassen ausgewählt, die damals für Norddeutschland typisch waren und heute großteils zu den vom Aussterben bedrohten "alten Haustierrassen" gehören.
Die Tiere halten sich zeitweilig im Stall oder auf der Weide auf. Deswegen sind sie nicht immer im Museumsdorf zu sehen. Bei den Enten, Hühnern und Puten kann es immer mal zu einem Wechsel der Rassen kommen.
Pferde
Schwere Kaltblutpferde gehören aufgrund ihrer Stärke und Gutmütigkeit zu den bevorzugten Zug- und Arbeitspferden. Sie wurden in der gesamten Land- und Forstwirtschaft eingesetzt. Vor allem zogen sie Pflüge und Fuhrwerke. Die Pferde werden bei uns mit Heu, Melasse-Schnitzel, Grünmehl, Müsli, Möhren und Hafer gefüttert. Pferde sind Herdentiere und brauchen Bewegung. Sie müssen auf die Weide und jeden Tag bewegt werden.
Kühe
Im Museumsdorf leben zwei Rinder der Rasse 'Schwarzbuntes Niederungsrind'. Diese Rasse wird seit Jahrhunderten in Norddeutschland gehalten und ist durch die überwiegend ruhige Art sehr umgänglich. Sie gilt heute als bedrohte Rinderrasse.
Unsere beiden heißen Ahri (Ochse) und Martha (Kuh). Martha wird nicht als Milchkuh genutzt.
Schafe
Unsere kleine Schafherde besteht vorrangig aus Rauwolligen Pommerschen Landschafen. Sie vertreten die uralten Landrassen in Deutschland, haben ein dichtes, wasserabweisendes Fell, kommen mit karger Nahrung aus und sind wenig krankheitsempfindlich.
Thüringer Waldziegen
Thüringer Waldziegen werden heute besonders im Landschaftsschutz zur Beweidung eingesetzt. Sie zeichnen sich durch eine hohe Fruchtbarkeit mit guten Muttereigenschaften aus. Nach 9 Monaten sind die Tiere geschlechtsreif. Die Tragzeit beträgt ca. 5 Monate. Die Tiere sind mittelgroß (65 – 90 cm) und kräftig gebaut (40 – 100 kg). Sie haben glatte, kurze Behaarung in hellbraun bis schokoladenfarben. Es kommen auch schwarze Tiere vor. Das Fell hat keinen Aalstrich. Spiegel, Unterbeine und Stehohren sind weiß, weiße Streifen verlaufen von der Hornbasis bis zum Maul.
Beide Geschlechter können gehörnt oder hornlos sein.
Hühner
Hühner verbringen in der Natur fast den ganzen Tag mit der Suche nach Futter. Sie fressen Gras, Körner, Würmer, Schnecken, Insekten und sogar Mäuse. Um an Futter zu kommen, picken sie im Boden und scharren oder graben mit den Füßen. Hühner sind aktive Tiere. Sie laufen gern umher und erkunden neugierig die Gegend, sie flattern, fliegen oder putzen ausgiebig ihr Gefieder und lieben Sandbäder zur Reinigung.
Im Museumsdorf leben verschiedene Hühnerrassen. Überwiegend handelt es sich um die schwarz-braunen Vorwerk-Hühner.
Enten
Entenvögel sind auf allen Kontinenten - mit Ausnahme der Antarktis - verbreitet. Die Hausente stammt von der Stockente ab und einige Enten ähneln noch stark den Stockenten, z.B. bei der Farbgebung. Entenvögel werden wegen ihres Fleisches, ihrer Eier und ihrer Federn (Daunen) gehalten.
Im Museumsdorf leben verschiedene Entenarten. Warzenenten (auch Barberie-Enten genannt) stammen usprünglich aus Südamerika. Die Laufenten haben ihre Heimat in Südostasien und sind u. a. dafür bekannt, dass sie Schnecken vertilgen
Gänse
Die Gänseschar gehört auch zum Museumsdorf. Es handelt sich um mutige Tiere, die nicht dumm sind. Sie gelten auch als gute Wächter, da sie Fremde erkennen und mit ihrem lauten Geschnatter darauf aufmerksam machen. Man sollte ihnen nicht zu nahe kommen, da sie auch mal zuschnappen können.
Puten
Puten sind domestizierte Truthühner und gehören zur Familie der Fasanenartigen. Die Wildform stammt aus Amerika, ihr Lebensraum reichte von Nordamerika bis Mexiko. Sie wurde von den Spaniern gegen 1520 nach Europa gebracht und wird in Deutschland seit 1533 gehalten. Puten sind die Schwergewichtler unter den Geflügelarten, sie erreichen ein Gewicht von bis zu 18 Kilogramm.
Die Rasse ist stark gefährdet.